Die Urlaubsprospekte liegen auf dem Esstisch verstreut. Aus diesem Chaos greife ich mir das Heft mit den Wohnungen in Strandnähe. Die favorisierte Anlage wirkt auf den ersten Blick sehr romantisch. Mit zitternden Finger suche ich am PC die Seite im Internet. 10 Minuten später ist die Reise inklusive Flug nach Port de Soller gebucht. Den restlichen Tag verbringe ich damit mir eine Badehose zu kaufen. Dafür fahre ich mit dem Bus in die Innenstadt. Den Ausweis lasse ich mir auch verlängern.
Zwei Wochen später stehe ich mit meinem Koffer vor dem Schalter meiner Airline. Die Papiere werden geprüft und ich bekomme meine Bordkarte. Damit begebe ich mich zur Kontrolle. Die lästige Prozedur lasse ich, mit Vorfreude auf herrliche Ferien, über mich ergehen. Es dauert nicht lange und ich sitze am Abfluggate. Hinter einer Säule befindet sich die Raucher Arena. Dort vertreibe ich mir die Zeit bis zum Abflug.
Das Flugzeug startet pünktlich und bringt uns sicher zum Airport nach Palma de Mallorca. Auch da kommen die üblichen Handgriffe. Koffer in Empfang nehmen, Kontrolle, Bus suchen. All das erledige ich mit einer gewissen Routine. Schnell bin ich am Ausgang angekommen und werde sofort von der Sonne begrüßt. Es ist gerade mal 11 Uhr. Schon jetzt zeigt der Himmel sein schönstes Blau.
Mein Gepäck wird vom einheimischen Busfahrer im Bauch des Fahrzeugs verstaut. Mit mir kommen noch 10 Urlauber aus Deutschland hier an. Wir verteilen uns auf den freien Sitzen und sind auf unsere Unterkunft gespannt. Nach und nach leert sich der Bus. Nur eine Familie mit ihrem Sohn bleibt im Bus zurück. Als wir unser Ziel erreicht haben steigen wir nacheinander aus.
Ich stelle mich an die Rezeption und warte geduldig bis die Familie versorgt ist. Eine ältere Dame händigt mir den Schlüssel aus und führt mich zu meinem Quartier. Sie öffnet die Tür und lässt mich mit einem freundlichen Lächeln das Zimmer betreten. Ich nehme meinen Koffer und beginne sofort damit ihn zu leeren. Unter dem Bett wird er eine ganze Woche verbringen.
Auf dem Tisch liegt eine Erklärung in Deutsch bereit. Aufmerksam lese ich mir die wichtigsten Punkte durch. So erfahre ich die Essenzeiten, die Regeln am Pool und Abfahrtszeiten der Straßenbahn. Diese führt vom Meer in den naheliegenden Hauptort. Ein Blick in den Spiegel genügt um festzustellen, umziehen ist nicht das schlechteste. Also schnell was aus dem Schrank gegriffen und los geht's zum Strand.
Der Ort ist in einer Bucht gelegen. Links flankiert von einem kleinen Leuchtturm. Rechts bildet das Gebäude der Armee die Einfahrt in den Hafen. Mit schnellem Schritt mache ich mich auf den Weg zum Leuchtturm. Er steht auf einer Anhöhe. Von dort hat man einen herrlichen Blick über den gesammten Ort und weit aufs Meer hinaus. Das Restaurant am Fuß des Turms erlaubt es mir ein kühlendes Getränk zu mir nehmen zu können. Ich genieße den Blick und mache mich nach 2 Stunden auf den Rückweg. Verschwitzt aber glücklich erreiche ich die Anlage. Sie besteht aus dem Gebäude in dem sich die Rezeption und eine Gastwirtschaft befindet. Daneben steht ein kleines Haus in dem der Frühstücksraum sein Zuhause findet. Gleich im Anschluss sieht man den sauberen Pool mit den blauen Liegen. 2 Frauen haben es sich darauf bequem gemacht. An der rechten Seite, sie ist überdacht, sitzt ein junges Paar. Ein Weg führt nach hinten zu den Unterkünften. Es sind gemütliche Holzhäuser mit einem großen Zimmer. Dazu gibt es ein sehr funktionales Bad. Dazu gehört eine große Dusche und das Waschbecken. In jeder dieser Hütten steht ein Doppelbett und eine Couch. Ich werde sicher das Bett bevorzugen. In der hinteren Nische steht der Kleiderschrank. In ihm sind alle meine Klamotten verstaut. Vor dem Haus gibt es eine kleine Veranda mit 2 Stühlen und einem Wäscheständer. Diesen nutze ich für meine verschwitzten Wäschestücke. Dann gehe ich schnell unter die Dusche um mich vom Schweiß zu befreien. Nur mit einem Handtuch um die Hüften genieße ich die untergehende Sonne. In der Hütte zu meiner Rechten sind 2 junge Frauen einquartiert. Zur Linken sehe ich die Familie aus dem Bus wieder. Wir grüßen uns höflich und verabreden uns zum Abendessen. Jetzt genieße ich aber erst mal die Ruhe und schlafe recht schnell ein.
Eine zarte Frauenhand streicht mir meine Wange. Erschrocken öffne ich sofort meine Augen. Vor mir steht die Nachbarin und möchte mich zum Essen abholen. Ich stehe blitzschnell von meinem Stuhl auf. Dabei habe ich total vergessen das nur ein Handtuch meinen Körper bedeckt. Ein Lächeln formt ihren Mund als sie feststellt das ich mein Tuch verloren habe und es lautlos zu Boden gleitet. Mit hochrotem Kopf versuche ich etwas vernünftiges zu sagen, es wird nur ein ungeordnetes Gestammel. Sie entfernt sich dezent, jedoch nicht ohne vorher noch einmal genauer hinzusehen. Dann lässt sie mich in meiner peinlichen Situation allein zurück.
Im Zimmer ziehe ich mir etwas frisches an und begebe mich in den Frühstücksraum, indem jetzt das Abendessen bereit steht. Es ist ein großes Buffet aufgebaut. Einheimische- wie auch internationale Speisen werden angeboten. Ich entschließe mich für die Paella. Sie ist mit Meeresfrüchten zubereitet. Mit meinem Teller suche ich nach einem Platz. Eine Kellnerin winkt und führt mich zum Tisch der Familie aus dem Bus. Sie zögert, als sie merkt das ich mich nicht sofort hinsetze. Ich deute ihr an das ich mit der Platzwahl sehr wohl einverstanden bin.
Wir machen uns alle bekannt. Die Frau heißt Katharina. Ihr Mann arbeitet bei Siemens in München. Der Sohn möchte Fußballer werden und trainiert eifrig dafür. Nach einer kurzen Vorstellung beginnen wir mit dem Abendessen. Dabei lächelt mich die Frau immer wieder verstohlen an.
Nach dem Essen treffen wir uns noch draußen am Pool. Dieser ist zwar geschlossen aber die Bar hat geöffnet. Ich bestelle mir einen Orangensaft aus frischem Obst. Die beiden Männer spielen eine Partie Tischtennis. So habe ich die Gelegenheit mich bei Katharina zu entschuldigen. Sie lacht nur und geht gar nicht darauf ein. Es entwickelt sich ein lebhaftes Gespräch zwischen uns beiden. Immer wieder feuern wir zwischendurch die beiden Spieler an. Der Abend vergeht sehr schnell und die Müdigkeit holt mich ein. Gegen 22 Uhr verabschiede ich mich und gehe frisch ohne zu rauchen direkt zu Bett.
Der nächste Morgen beginnt mit der Dusche und einem ausgiebigen Frühstück. Dabei erfahre ich das meine Tischnachbarn schon früh aufgestanden sind. So genieße ich die Köstlichkeiten alleine. Heute steht nur faulenzen auf meinem Plan. Mit meinem Walkman bewaffnet gehe ich nach dem Frühstück an den Pool. Nur eine Frau liegt in der Sonne und scheint zu schlafen. Ich creme mich ordentlich ein und tue es ihr gleich. Mir steckt der Flug wohl doch in den Knochen. Vielleicht ist es aber auch die Arbeit, ganz so schnell lässt sie sich nicht abschütteln.
Gegen Mittag drehe ich einige Runden im kühlen Nass um anschließend wieder auf der Liege meine Glieder auszustrecken.
"Ist der Platz neben dir noch frei"? Ich öffne meine Augen und binzele genau in das Sonnenlicht. Nur Umrisse sind hinter der Stimme zu erkennen. Mit einer schnellen Drehung steht nun Katharina genau vor mir und verdeckt so das grelle Licht der Sonne. Sie trägt einen roten Badeanzug. Ich lade sie ein es sich an meiner Seite gemütlich zu machen. Mit einem Buch in der Hand bewaffnet nimmt sie meine Einladung nur all zu gerne an. Ich hole uns 2 Getränke und lasse mir die Gesellschaft gefallen. Wir reden zwischen jedem Kapitel miteinander. Dazwischen fallen mir immer mal wieder die Augen zu.
Bevor wir uns wieder für das Abendessen verabreden, kommt ihre ernst gemeinte Frage: "Hast du Lust die nächsten beiden Tagen mit mir zu verbringen? Mein Mann ist mit unserem Sohn in Palma. Ich wäre dann nicht so alleine."
Ich kann nicht sagen wie lange mein Mund offen gestanden hat. "Ähm.....ja gerne, wenn es deinem Mann nichts ausmacht! ?" "Nein gar nicht", kommt ihre Antwort spontan. "Er hat mir das ja vorgeschlagen, da er es nicht gut findet, das ich hier alleine sein muss".
Wir verlassen beide die Liegen und verschwinden in unseren Zimmern. Ich gehe sofort duschen und höre erstmal nicht das klopfen an der Tür. Mit nassen Haaren und meinem Handtuch öffne ich die Tür. Katharina steht im Badeanzug vor mir und bittet mich in ihre Unterkunft einzubrechen. In der Hektik des Abschieds von ihrem Mann hat sie den Schlüssel im Zimmer vergessen. Ich beeile mich und ziehe mir schnell was über. Das Fenster des Raumes steht offen und ich kann mit einiger Mühe einsteigen. "Er liegt auf dem Tisch" höre ich sie rufen. Auf dem Stuhl liegt ihre Unterwäsche. Sie ist ebenfalls Rot und besteht an den Ränder aus Spitze. Ich greife mir den Schlüssel und öffne damit die Tür. Katharina steht davor und sieht mir intensiv in meine Augen. Sie nimmt den Schlüssel an sich und bedankt sich herzlich bei mir. Dann lasse ich sie alleine und gehe in mein Zimmer zurück. Dort ziehe ich mich für das Abendessen um und warte mit einer Zigarette auf ihr erscheinen. Nach der zweiten Zigarette steht sie in einem kurzen blauen Kleid am Absatz der Terrasse und wartet auf mich. Wir lächeln uns an und machen uns gemeinsam auf den Weg zum Essraum.
Der Abend verläuft harmonisch. Wir reden sehr viel über Katharina. Den abschließenden Kaffee nehmen wir mit nach draußen an den Pool. Mit meiner Kamera mache ich Bilder von der Anlage. Dabei bildet immer wieder mal Katharina mein Motiv. An der Bar bestelle ich uns einen 43 mit Orangensaft. Je länger der Arbeit dauert, desto lustiger wird unser Gespräch. Um 24 Uhr hole ich uns Jacken, da die kühle der Nacht langsam über die Anlage kommt. In meinem Bett komme ich leicht beschwingt gegen 1:30 Uhr an. In meinem Handy stelle ich noch schnell den Wecker auf 7 Uhr. Müde und unausgeschlafen schlüpfe ich in T-Shirt und Trainingshose. Mehr als ein Brötchen bekomme ich heute nicht herunter. Katharina kommt spät an meinen Tisch. Sie nimmt nur einen Kaffee zu sich und fragt, ob ich Lust habe mit ihr zum Strand gehen möchte.
Gegen Mittag sind wir mit der Badetasche am weißen Sandstrand angekommen. Meine Klamotten lege ich in die Tasche und creme mich dick ein. Katharina lässt ihr Kleid zu Boden sinken. Sie trägt nur einen Bikinislip. Ihr Badetuch liegt direkt neben dem meinen. Ihren Körper wird mit Sonnenschutzfaktor 20 geschützt. Mit zarten Händen reibt sie ihren leicht gebräunten Körper ausführlich ein. Zuerst befasst sie sich mit ihrem Gesicht. Die Stirn bekommt einen großen Klecks der Creme ab. Ihre Finger reibt die Milch über ihre Lippen. Dabei öffnet sie ihren Mund ganz leicht. Ich konnte den Blick nicht davon abwenden. Dann kommt der Bauch dran. Diesen zieht sie etwas ein und cremt ohne Pause weiter. Danach fährt sie mit ihren Händen an ihren Beinen nach unten. Dazwischen lässt sie immer mal wieder die Sonnenmilch auf ihren Körper laufen. Ich atme lautlos um dieses Schauspiel nicht zu stören. Als ihre Finger ihre Brüste erreichen, erklingt aus meinem Mund einen Seufzer. Den hat sie bemerkt, schaut mich an, während ihre Hände weiter den Busen einreiben. Nachdem jeder Körperteil der nicht mit Stoff bedeckt ist, mit der Lotion bearbeitet ist, legt sie sich auf ihr Handtuch und schaut mir frech in meine Augen. Sie beginnt ein belangloses Gespräch als ist vorher nichts gewesen. Ich versuche mich auf unser Gespräch zu konzentrieren, was mir aber beim Anblick ihrer Weiblichkeit sehr schwer fällt. Wir verbringen den ganzen Nachmittag am Strand. Das Schauspiel des Eincremen hat sich noch einmal wiederholt. Dabei sehe ich sie nicht so direkt an.
Auch nach dem Abendessen verabreden wir uns wieder am Pool. Leider muss ich meine Getränke alleine zu mir nehmen. Gegen 21 Uhr gehe ich ins Zimmer und weine still in mich hinein.
Am nächsten Morgen erzählt sie mir warum sie am Abend nicht erschienen ist. "Ich hatte Angst vor meiner eigenen Courage. Ich war mir nicht sicher ob ich dir auch nur noch einen Abend widerstehen kann". Ich lasse meinen Mund offen stehen. Nie habe ich diese Erklärung erwartet. Mit rotem Kopf sitze ich verlegen am Tisch und weiß dieses Outing nicht einzuordnen.
Schnell verlasse ich den Frühstücksraum und gehe zurück ins Zimmer. Dort weine ich hemmungslos und packe meinen Koffer.
Seit diesem Tag habe ich leider keinen Kontakt mehr zu dieser tollen Frau. Wer weiß was daraus geworden wäre, hätte sie mich in meiner Wohnung besucht hätte.
Donnerstag, 17. Oktober 2013
Mallorca
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